CASANOVA
Seemühle Sauvignon Blanc, 2019
Wer hier die - viel zu häufig - süsse und manchmal auch plumpe Tuttifrutti-Fruchtschale erwartet, der wartet lange. Nun gut, Maracuja und Limetten sind nicht zu leugnen, aber alles ist herb, fein und trotzdem rassig mit Blüten- und Kräuternoten (Minze) verbunden. Fisch passt wunderbar.
Rebsorte(n) | Sauvignon Blanc |
Jahrgang | 2019 |
Weinart | Weisswein |
Geschmacksrichtung | trocken |
Anbau | biologisch (Demeter) |
Ausbau | Stahltank |
Land | Schweiz |
Appellation/Region | AOC St. Gallen |
Alkoholgehalt | 13.40% |
Inhalt | 0.75l |
Trinkspass | bis 5 Jahre |
Hinweis | enthält Sulfite |
Weingut/Produzent | CasaNova Wein Pur |
CH-8880 Walenstadt |
Das Funkeln aus der Tiefe
Wie ein Edelstein liegt er da, der Walensee. Eingebettet zu Füssen der steil aufragenden Felsen der Churfürsten, die majestätisch auf die Weinberge von Marco Casanova hinabblicken. Seine Lagen mit teilweise alten Rebanlagen, die er vollständig biodynamisch bewirtschaftet, liegen unmittelbar unter den Felsen, teilweise direkt am Seeufer, wo sich tagsüber die Sonnenstrahlen vom See auf den Trauben widerspiegeln.
Ob das in den Weinen zum Vorschein kommt? Und ob. Diese mineralische, energetische Würze, die praktisch alle seine Weine auszeichnet, die muss doch aus dem Boden kommen. Aber nicht nur. Das ganze Jahr über werden die Reben mit Humus, vollständiger Bodenbegrünung – zwischen den Rebzeilen blüht und kreucht und fleucht es in Hülle & Fülle – selbst hergestellten Präparaten und Tees zur Steigerung der natürlichen Widerstandskraft gegen Schädlinge, begleitet und versorgt.
Im Keller herrscht dann kontrolliertes Nichtstun. Natürliche Weinwerdung. Und was sich irgendwie einfach anhört, umfasst dann doch Können, viel Aufwand und Fingerspitzengefühl bei Ganztraubenpressung, Spontanvergärung, lange Hefelager, natürliche Klärung und Sedimentation, minimalster Schwefeleinsatz, Abfüllung an Fruchttagen, und und und.
Marco meint nur dazu: «sind es gesunde, reife Trauben, natürlich gewachsen in Ausgewogenheit zwischen Menschen, Natur, Kräutern und Insekten, dann braucht es im Keller nicht viel, keine Schönungsmittel, keine Zusatzstoffe. Aber Zeit, ja Zeit braucht es.» Dann spiegelt sich der Boden, die Traube, das Klima und der Winzer in den Weinen wider. Und da ist es wieder: das Funkeln.