LARMANDIER-BERNIER, Champagne

Komplexität und Aromatik gegen den Strom

Wer sich als Winzer in der Champagne der Biodynamie verschreibt, also ohne synthetischen Dünger, Herbizide und unzähligen Keller-Helferlein aus dem Chemiekasten arbeitet, und das seit 1999 notabene, der schwimmt gegen den Strom. Randbemerkung: die Champagne gehört zu den Weinanbaugebieten Frankreichs, die in Sachen Pestizideinsatz ganz vorne mit dabei ist. Wo das wohl alles hingeht?

Als unabhängiger Winzerchampagner haben sich Sophie und Pierre Larmandier ganz bewusst für den handwerklichen, dafür aufwendigeren Weg der Weinproduktion entschieden. Nicht nur aus Respekt vor der Natur, dem Terroir und den Reben, sondern schlicht auch für ein besseres, ein ehrlicheres Produkt. Bei Ihren Champagnern geht es um Individualität, um Herkunft und um komplexe Aromatik, die Jahrgangsbedingungen und Standort der Reben bestmöglich wiedergeben.

Aber was heisst das denn nun … den Standort der Reben wiedergeben? Larmandier’s Reben stehen zu einem grossen Teil im Süden der Champagne, an der Côte de Blancs, wo karge Kreideböden den Untergrund bilden. Die Lehmschicht darüber ist nur sehr dünn, so dass die Wurzeln geradezu gezwungen werden, in die Tiefe zu wurzeln. Und dort nehmen sie Mineralien auf, die in ihren Champagnern für diese herrlich präzise Frische und klare Aromatik sorgen. Trotz der kargen Böden sähen die Larmandiers Gras- bzw. Wiese zwischen die Rebzeilen. Das klingt erstmal nach Konkurrenz für die Reben, steigert aber die Biodiversität und hält den Boden bei trocken-heissem Wetter feucht. Ihr könnt Euch vorstellen, was die Nachbarn links und rechts davon halten … Stichwort gegen den Strom. Zwischenzeitlich zieht der eine und andere sogar mit, wenn sie die Trauben von Larmandier-Bernier sehen.

Denn die Trauben kommen kerngesund und blitzsauber in die Kelter, werden spontan mit wilden Hefen vergoren und reifen lange Zeit auf der Hefe in grossen alten Holzfässern. Daher stammt übrigens diese Cremigkeit, die neben Klarheit und Frische auf der Zunge bemerkbar ist. Apropos wilde Hefe: das ist die natürliche Variante zur Reinzuchthefe, die in der Champagne bei fast allen Marken und Häusern, die in zweistelligen Millionenauflagen in quasi-industriellen Verfahren produzieren.

Die Larmandiers produzieren rund 125'000 Flaschen, und die ziemlich pur und handwerklich. Die Weine werden nicht geschönt, nicht filtriert, und sind so wunderbar authentische Botschafter und Aushängeschilder der Region Champagne.

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